FAQ


Grundsätzliches

Der Gesetzgeber schreibt in seinem Berechnungsverfahren die energetische Betrachtung bezogen auf die Primärenergie (siehe unten) vor. Diese Werte sind auch als Nachweis in verschiedenen Förderprogrammen wie z.B. dem CO²-Gebäudesanierungsprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau anerkannt. Die Primärenergiebetrachtung führt allerdings zum Teil zu erheblichen Abweichungen gegenüber den tatsächlich auftretenden Verbrauchswerten. Dies liegt zum einen an einem von der tatsächlichen beheizten Wohnfläche abweichenden Wert - die Nutzfläche nach EnEV kann um 20 - 30 % größer sein - und zum anderen an der politischen Bewertung der unterschiedlichen Energieträger - z.B. wird Strom mit dem Faktor 3 und Fern-/Nahwärme aus einem Heizkraftwerk mit dem Faktor 0,7 multipliziert.

Transmissionswärmeverluste

Wärmeverluste, die dadurch entstehen, daß Wärme durch die einzelnen Bauteile wie Außenwand, Fenster, Boden oder Dach nach außen ins Freie gelangt. Der Wärmestrom durch die Außenbauteile wird je Grad Kelvin Temperaturdifferenz gemessen. Es gilt: Je kleiner der Wert, desto besser ist die Dämmwirkung der Gebäudehülle.

Lüftungswärmeverluste

Wärmeverluste aufgrund von Undichtigkeiten von Gebäudeteilen.

Interne Wärmegewinne

Bei den internen Wärmegewinnen wird die Abwärme von elektrischen Geräten, Beleuchtung, Personen, etc. nach den Richtwerten der EnEV zusammengefasst.

Solare Wärmegewinne

Wärmegewinne, die von der Sonne über Fenster, Fenstertüren sowie Außentüren in Abhängigkeit von der Himmelsrichtung dem Gebäude zugeführt werden.

Jahresheizenergiebedarf

Das Ziel ist es, alle Wärmeverluste und -gewinne eines Gebäudes zu erfassen, d.h. zu bilanzieren. Der Transmissionswärmebedarf wird ebenso wie der Lüftungswärmebedarf, die nutzbaren internen Wärmegewinne und die Solarwärmegewinne berechnet. Zusätzlich zu den Verlusten über die Gebäudehülle werden die Verluste der Anlagentechnik berücksichtigt. Die Anforderungen an den nach dem Energiebilanzverfahren ermittelten Jahresheizwärmebedarf sind in Abhängigkeit von A/V angegeben. Die Kennzahl A/V beschreibt das Verhältnis der gesamten wärmeübertragenden Umfassungsfläche (A) eines Gebäudes zu dem hiervon eingeschlossenen beheizten Bauwerksvolumen (V). Der Jahresheizwärmebedarf gibt somit an, wieviel Energie für die Beheizung eines Gebäudes aufgewendet werden muß. Die Berechnung erfolgt mit festgelegten Randbedingungen. Durch unterschiedliches Nutzerverhalten bzw. andere Randbedingungen kann der tatsächliche Energiebedarf von dem errechneten abweichen.

Jahresprimärenergiebedarf

= Jahresheizenergiebedarf x Faktor des Energieträgers

Der Jahresprimärenergiebedarf ist die jährliche Energiemenge, die zusätzlich zum Energieinhalt des Brennstoffs und der Hilfsenergien für die Anlagentechnik mit Hilfe der für die jeweiligen Energieträger geltenden Primärenergiefaktoren auch die Energiemenge einbezieht, die für Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der jeweils angesetzten Brennstoffe (vorgelagerte Prozessketten außerhalb des Gebäudes) erforderlich ist. Die Primärenergie kann auch als Beurteilungsgröße für ökologische Kriterien, wie z.B. CO²-Immissionen herangezogen werden, weil damit der gesamte Energieaufwand für die Gebäudebeheizung einbezogen wird. Der Jahresprimärenergiebedarf ist die Hauptanforderung der Energieeinsparverordnung.

U-Wert

Als U-Wert wird der Wärmedurchgangskoeffizient der verschiedenen Bauteile bezeichnet.

Primärenergie

Primärenergie ist diejenige Energieform, die in der Natur vorkommt, z.B. Erdöl, Uran, Erdgas, Holz, Kohle, usw.

Endenergie

Energieform, wie sie nach der Aufbereitung eingesetzt werden kann, z.B. Heizöl EL, Strom, Erdgas E, Fernwärme, usw.

Gebäudenutzfläche nach EnEV (An)

Die Gebäudenutzfläche beschreibt die im beheizten Gebäudevolumen zur Verfügung stehende nutzbare Fläche. Sie wird aus dem beheizten Gebäudevolumen unter Berücksichtigung einer üblichen Raumhöhe im Wohnungsbau abzüglich der von Innen- und Außenbauteilen beanspruchten Fläche aufgrund einer Vorgabe in der Energieeinsparverordnung ermittelt. Sie ist in der Regel größer als die Wohnfläche, da z.B. auch indirekt beheizte Flure und Treppenhäuser einbezogen werden.

Beheiztes Gebäudevolumen (Ve)

Das beheizte Gebäudevolumen ist das anhand von Außenmaßen ermittelte, von der wärmeübertragenden Umfassungs- oder Hüllfläche eines Gebäudes umschlossene Volumen. Dieses Volumen schließt mindestens alle Räume eines Gebäudes ein, die direkt oder indirekt durch Raumverbund bestimmungsgemäß beheizt werden. Es kann deshalb das gesamte Gebäude oder aber nur die entsprechenden beheizten Bereiche einbeziehen.

Bewertung der Energieträger

Um die Umweltauswirkungen der unterschiedlichen Energieträger darstellen zu können, wird die ganze Prozeßkette, d.h. von der Förderung, über die Veredelung und den Transport bis hin zum Endkunden, betrachtet.

Verluste der Feuerstätte

Die Verluste einer Heizungsanlage, bezogen auf das ganze Jahr, setzen sich aus den Abgas-, den Abstrahlungs- und den Betriebsbereitschaftsverlusten zusammen. Erst der Jahresnutzungsgrad einer Feuerstätte kann aufzeigen, wie gut oder schlecht eine Feuerstätte ist.

Abstrahlungsverluste der Feuerstätte

Diese entstehen durch Wärmeverluste, die sich über die Oberfläche der Feuerstätte ergeben.

Betriebsbereitschaftsverluste der Feuerstätte

Diese entstehen dadurch, daß die Kesseltemperatur bestimmter Feuerstätten nicht unter einen vorgegebenen Wert fallen darf, da sonst z.B. die Gefahr eines Korrosionsschadens besteht. Je besser die Wärmedämmung des Kessels und je weiter die Kesseltemperatur im Betrieb abgesenkt werden darf, desto geringer sind die Verluste. Die Verluste lassen sich minimieren, indem die Wärmedämmung des Kessels verbessert und die Kesseltemperatur im Betrieb abgesenkt wird.

Leitungsverluste der Heizungs- und Warmwasseranlage

Diese entstehen auf dem Weg vom Heizkessel / Warmwasserspeicher zu den Verbrauchs-stellen, z.B. Heizkörper, Dusche.